Wohnung von Arai

    • Offizieller Beitrag

    Nara, eine der größten Städte in der Provinz Kansai und des gesamten Landes, war ein Moloch wie jede andere Großstadt auch. Es gab die schönen und gepflegten Viertel, die Touristen mit ihren Tempeln, Schreinen und gut ausgestattet Einkaufsstraßen lockten. Viertel, in denen das Leben hübsch, sauber und zu meist friedlich verlief.
    Und dann gab es die Viertel, in denen das wahre Leben statt fand, so empfand es jedenfalls Arai. Viertel, in denen die Leute anayom in Hochhäuser lebten, in denen der Putz schon vor Jahrzehnten angefangen herunter zu bröckeln. In denen das Geschrei der Nachbarn Alltag war, wie auch Schlägereien und sonstige Vorfälle. Es waren die Viertel, in denen all jene lebten oder besser gesagt vegetierten, die schlecht bezahlt und unterprivilegiert von der Gesellschaft vergessen wurden waren. Eine jener Existenzen war auch der kahl geschorene, muskulöse Mit-20ziger Arai Ken. Er hatte sein gesamtes Leben in Vierteln wie dieses verbracht. Sein Vater war ein Gelegenheitsarbeiter und Trunkenbold gewesen, seine Mutter hat es nicht mehr als zu einer einfachen Schreibkraft in einem der vielen Wettbüros der Stadt gebracht. Diese Wettbüros waren die Versammlungsstätten der Gescheiterten und Verlassenen, neben den ganzen Spielotheken und Bordellen. Schon als Kind hatte er dort viel Zeit mit sehr zwielichtigen Personen verbracht. So war es nur natürlich, dass er auf die schiefe Bahn geriet. Drogen waren sein Metier und hin und wieder auch Einbrüche, jedoch nur wenn er mit sowas beauftragt wurde. Ohne "Kunden" leistete er solch eine "Dienstleistung" nicht. Er trat gerade vom Duschen in seine Ein-Zimmer-Bruchbude, als sein Handy klingelte.

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