Niwa | Garten

Es sind zwei Jahre...ich fürchte langsam, dass..

Sie seufzt leicht.

Ich fürchte, es ist Zeit, den Tatsachen ins Auge zu blicken. Auch wenn mir noch nicht ganz klar ist, was das dann für mich und dieses Haus bedeutet.

Gebt nicht auf, auch wenn die Hoffnung schwinden mag. Seid Euch meiner Unterstützung gewiß. Ich fühle mich Euch durchaus verpflichtet.

Ich danke Euch für Eure Worte. Dennoch, Ihr übernehmt nun auch das Han, es wird wohl zumindest rechtlich davon auszugehen sein..

Rechtlich mag das zutreffend sein, was aber wäre meine Ehre wert, wenn ich mich Euch nicht verpflichtet fühlte. Wenn Ihr also Hilfe benötigt, könnt Ihr jederzeit auf mich zukommen.

Dann danke ich Euch, das ich weiterhin als Teil dieser Familie gelte.

Lächelt sie dankbar an.

Wie ehrlos wäre es, Euch gewissermaßen zu verstoßen. Dazu habe ich keinen Grund.

Erhebt sich, um sich dann leicht vor ihr zu verbeugen.

Und wenn Ihr mich irgendwann benötigt, dann lasst es mich wissen.

Darüber bin ich sehr froh, Matsudeira-sama.

Mustert sie kurz, atmet unmerklich ein und nickt dann lächelnd.

Und was sind die Pläne für die nächste Zeit?

Seufzt unmerklich und legt ihre Stirn etwas in Falten.

Wenn ich das so genau wüßte, wäre die nähere Zukunft wohl besser abzuschätzen. Ich werde mir zunächst einen Überblick über das Daimyat verschaffen müssen. Die Regierungsgeschäfte werden sich sonst nicht mit Gewissenhaftigkeit führen lassen. Außerdem möchte ich meine Rolle im Kizokuin finden und sehen, womit sich das Daimyat von den anderen Provinzen des Reiches abheben kann.

Über ihre klandestinen Pläne indes verriet sie selbstredend nichts näheres. Dort fühlte sie sich, was die Routine betraf, wesentlich sicherer. Vor allem der Schnaô-Handel im Schutzgebiet mußte gegen auswärtigen Einfluß verteidigt werden, notfalls mit der Waffe.

Das wird natürlich alles viel Arbeit sein. Wichtig ist dabei allerdings auch, die eigene Entspannung und Ruhe nicht außer Acht zu lassen.

Sieht nachdenklich drein.

Ihr werdet vermutlich heiraten müssen und entscheiden, was mit den Konkubinen und Frauen meines...Eures Vorgängers geschehen soll. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass unverheiratete Frauen in Machtpositionen den mächtigen Herren suspekt sind.

Ja, ich weiß. Darin müßte unser Volk eigentlich besonders gut sein, manchmal hilft aber der beste Tee nicht, um die eigenen Bedenken zu überwinden. Nun hat Konfuzius selbst auch viel nachgedacht, manchmal wird es desselben jedoch zweifelsohne zu viel.

Ihre Sorgenfalten werden etwas tiefer.

In der Tat werde ich heiraten müssen. Nicht, daß ich prinzipiell etwas dagegen einzuwenden hätte. Es hält mich aber effektiv davon ab, den Regierungsgeschäften nachzugehen. Nichtsdestoweniger werde ich mich bald entscheiden müssen. Keine einfache Angelegenheit.

Was die Ehefrauen und Konkubinen betrifft: Ich möchte gerecht sein. Sie trifft am Verschwinden ihres Mannes keine Schuld. Deshalb wäre es ungerecht, wenn ihnen daraus ein Nachteil erwüchse. Am besten wäre es wohl, wenn sie neu verheiratet würden. Wer bei Hofe bleiben möchte, dem würde ich diesen Wunsch nicht verwehren.

Dem ist wohl leider so. Doch gibt es noch mehr Dinge, welche einen entspannen können. Onsen zum Beispiel, oder Massagen sind sehr hilfreich, um die eigenen Sorgen zumindest für eine kleine Zeit zu vergessen.

Lächelt sie aufmunternd an.

Die Frage wäre dann eventuell auch, wie das rechtlich aussieht. Wäret Ihr nun ein Mann, wäre das Vorgehen klar und sowohl ich, als auch die anderen Frauen hier wären die Euren. Wenn das nun auch der Fall ist, muss gesehen werden, ob solche, welche weiterverheiratet werden sollen oder wollen erst aus dem Verhältnis hier entlassen werden müssen.

Massagen eignen sich sehr gut dazu, das kann ich nur bestätigen.

Verzieht keine Miene bei diesem Thema, weiß aber nur zu gut, was damit gemeint war.

Ich denke, analog müßte eine solche Entlassung schon stattfinden, da es für das Amtsverständnis des Daimyo nach heijanischem Recht nicht wichtig ist, ob derselbe männlich oder weiblich ist.

Was wäre denn Euer Wunsch, Matusaira-sama?

Fragte sie fast schon formell-distanziert, aber nur, um die Form zu wahren.

Sie schenkt ihr ein vielsagendes Lächeln.

Ich bin die Frau des Daimyo von Kaisuruga. Ich sehe keinen Grund, etwas daran zu ändern, wenn sich das nicht ändern muss.

Dann kann ich Euch verkünden, daß ich nicht gedenke, an Eurem derzeitigen Status etwas zu ändern.

Lächelt nun auch und schaut sie an.

Schaut sie neugierig an.

Es ist interessant, dass Ihr an diesen Dingen interessiert seid. Ich bin schon sehr neugierig, Euch besser kennen zu lernen..

Verzieht wiederum keine Miene.

Wisst Ihr, abgesehen davon, daß die Massage als solche Teil der heijanischen Kultur ist, kann sie darüber hinaus sehr entspannend wirken, ganz abhängig davon, welche Reflexzonen man einbezieht. Auch an der Intensität kann einiges gemacht werden, wodurch viel Varietät möglich ist. Und es kann einfach nur schön sein, sich der Leidenschaft des Moments hinzugeben.

Das ist natürlich absolut richtig. Vielleicht wäre es gut, wenn wir uns in die Gemächer zurückziehen und dieses Thema dort eindringlicher behandeln? Es sieht nach Regen aus und wir wollen hier ja nicht nass und kalt werden.

Ein guter Vorschlag, wenn der Regen gleichsam etwas poetisches hat. Dann laßt uns zu den Gemächern aufbrechen, Matsudaika-sama.