Spaziergang am See

  • Überrascht sieht er auf und die junge Frau an. Dass sie eine Prinzessin ist, sieht er nicht sofort.


    Etwas Gebäck? Vielleicht. Mein Vater bereitet mir Sorgen; nichts, was Euch bekümmern müsste.


    Er versucht ein Lächeln, das jedoch misslingt. Jeder war für ich selbst verantwortlich.

  • Das ist wohl wahr...


    Ich danke Euch.


    Damit nimmt er auch ein Yakgwa.


    Erfreut. Ich bin Ban-Ryu. Ich bin neu hier und wohl bald Palastwächter. Aber der See ist wahrlich ein schöner Ort. Ich kann verstehen, warum Ihr ihn so sehr schätzt.

  • Auf sie achtgeben? Wohl alle hier verdammen. Er ballt eine Hand kurz zur Faust. Dann jedoch nickt er.


    Sehr gerne. ich danke Euch. Einen Tee genieße ich doch gerne, besonders mit so netter Gesellschaft.


    Damit will er sich auch setzen.


    Ich hoffe, ich werde Euch nicht enttäuschen, Myunghee-ssi.


    Doch das würde er irgendwann.

  • Sie heißt eine Dienerin, ihm Tee einzugießen und lächelt ihn weiter an.


    Seht Ihr, gleich ist alles viel besser.


    Enttäuschungen gehören zwar zum Leben, doch ich denke, davon haben wir alle in den letzten Monaten genug bekommen, nicht wahr?


    Mögt Ihr heijanische Küche? Ich habe mir Sushi machen lassen.

  • Dann versucht er noch einmal ein Lächeln und nickt dann, auch wenn kam etwas besser war.


    Ich danke Euch. Ich denke, man sollte vom Leben nicht zu viel erwarten. Nichts ist umsonst...


    Er lacht bitter und nimmt einen Schluck Tee.


    Aber das muss wahrlich nicht Eure Sorge sein.


    Heijanische Küche? Noch habe ich sie nicht probieren können, muss ich gestehen.

  • Nichts mag umsonst sein, außer der Freundlichkeit, die wir unseren Mitmenschen entgegen bringen. Leider ist dies etwas, was mein Vater nie verstanden hat.


    Sie lächelt und lässt ihm Sushi auftun.


    Dann müssen wir das schnell ändern, Ban-Ryu-ssi.


    Etwas Optimismus, gerade an diesem Ort, kann Berge bewegen, wisst Ihr?

  • Euer Vater?


    Aber kostet die Freundlichkeit nicht auch etwas? Nutzen andere diese nicht oft genug aus?

    Er mustert dann das Sushi und probiert ein Stück mit Lachs.


    Das ist wirklich gut, Myunghee-ssi.


    Dann jedoch wirkt er überrascht.


    An diesem Ort? Ich muss aber gestehen, ich zweifle daran, dass Optimismus jedes Problem lösen kann.

  • Der ehemalige Phönixkönig, ich bin seine Erstgeborene.


    Es mag wohl sein, dass Leute sie ausnutzen, doch wie viel kälter wäre die Welt, wenn aus Furcht davor niemand mehr freundlich wäre? Ich denke, ich vertraue lieber auf das Gute in den Menschen, als sie von vorne herein zu verurteilen.


    Sie lächelt, als sie merkt, dass es ihm wohl schmeckt.


    Es freut mich, dass es Euch schmeckt.


    Dieser Ort ist..nun, der Palast, ein Ort der Intrigen. Ohne Optimismus kann man schnell verbittern.

  • Eine Prinzessin? Kurz schließt er die Augen. Gerade hat er angefangen, sie ganz umgänglich zu finden - mehr als er über die meisten Personen sagen würde.


    Ich verstehe. Dann habt Ihr es mit Eurem Vater wahrlich nicht einfach.


    Dann jedoch schüttelt er den Kopf.


    Ich wünschte, ich hätte Euren Blick in die Welt, Myunghee-ssi. Aber ich sehe es anders. Aber vielleicht könnt Ihr mich ja überzeugen?


    Und dass dieser Ort voller Intrigen ist, ist mir bewusst. Doch hilft einem Optimismus da wirklich?

    Einst war er auf Bestreben seines Vaters bei der Geheimpolizei gewesen; er wusste gut, dass selten etwas war, wie es schien.

  • Wenn ich die Möglichkeit habe, Euch zu überzeugen, will ich es gerne versuchen.


    Sie kichert leicht und schmunzelt sodann.


    Optimismus hilft immer. Denkt doch nur, wie kalt diese Welt wäre, wenn wir alle nur das Schlechte in unseren Mitmenschen sehen würden. Ich möchte lieber glauben, dass Menschen zu Gutem fähig sind und dass auch ein Fremder in der Fremde Freundlichkeit finden kann.


    Wenn man hier alles persönlich und negativ nimmt, dann kann man nur verbittern und erkalten..das ist die größte Tragödie.

  • Dann wünsche ich Euch Erfolg.


    Er lächelt schwach und isst ein weiteres Sushi.

    Ich würde auch gerne an das Gute in den Menschen glauben, doch vermutlich kann ich das schon lange nicht mehr... Ein Fremder in der Fremde erwartet nur Misstrauen. Niemand mag das Unbekannte. Auch und gerade hier im Palast. Ein falsches Wort und die Wölfe wittern ihre Chance.


    Vielleicht ist er selbst schon erkaltet und verbittert.

  • Ihr seid ungewöhnlich, Myunghee-ssi.


    Er mustert sie kurz.


    Ein Wolf ein Freund? Das sind interessante Ideen. Doch wie wollt ihr den Wolf fragen, wenn Ihr ihn erst nicht seht und er dann schon zum Sprung ansetzt?

  • Ich vermute, jeder Mensch ist ungewöhnlich, auf die eine oder andere Weise.


    Es gibt Legenden aus anderen Ländern, wisst Ihr? Die Gründer der Stadt Rem zum Beispiel wurden wohl einst von einer Wölfin großgezogen und auch der Hund, den manche den besten Freund des Menschen nennen, stammt vom Wolf ab.


    Ich nehme also an, ein Wolf kann ein Freund sein. Wenn man nur genug versucht, kann wohl jeder einem ein Freund sein.


    Sie lächelt gütig und schenkt noch einmal Tee nach.

  • Ein schöner Gedanke, doch habt Ihr nicht Angst gebissen zu werden?

    Er legt den Kopf etwas schief.


    Nicht jeder Wolf ist auch ein Hund. Passt also auf Euch auf, gerade hier im Palast. Ihr seid eine der wenigen Personen, mit denen ein Gespräch wirklich interessant ist; ich würde es nicht mögen, wenn Ihr Euch von einem Wolf beißen lasst.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!