Gemächer des Sessho

Bereitet sich darauf vor eine Landreform von Nariko absegnen zu lassen. Es wurde mal wieder Zeit den Landbesitz einzuziehen, neue Kataster festzulegen und dann wieder neu zu verteilen. Er weiß schon ziemlich genau, wem er sehr viel Land abknöpfen lassen wird. Zur Not würde er auch die Fujiwara-Truppen, die auch als Schilde und Klauen des Sesshô bekannt waren, mit den Katasterinspektoren ausrücken lassen, wenn die Milizen der Gouverneure nicht genug waren.

sitzt über Dokumenten in seinem Arbeitsgemach, nach dem er von seinem Gespräch mit der Himmelstochter zurück war. Er denkt nach und lässt einen Botenjungen eine Nachricht an einem alten Baum in einem der abgelegensten Teile des Palastes hinterlegen, dann wartet er.

Michinaga muss ein zusammenzucken unterdrücken. Er hatte versucht die ganze zeit die Seidenpapierschiebetür zu seinem gemach im Blick zu haben, jedoch gelang es seinem Gast heran zu kommen, ohne das er es bemerkte.

Meine Hochachtung. Du bist wirklich gut....

Hai. Es geht darum, die Kaiserin möchte eine Art Geheimpolizei aufstellen, das ist ihr gutes Recht und ich habe ihr die Möglichkeit bieten wollen mal eigenständig Entscheidungen zu treffen. Dieses Vorhaben, soll ihre himmlische Majestät allein bewerkstelligen. Jedoch soll der Großsekretär dort mit involviert werden.
Ich glaube deshalb nicht, dass der Großsekretär mich in dieser Angelegenheit großartig miteinbeziehen wird. Und das ist ein Problem. Ich möchte, dass du nach Möglichkeit mich über die Schritte seiner Hoheit, Prinz Nagaya informierst. Nur über seine. Die Kaiserin bleibt völlig außen vor, verstanden?

Sehr gut. Du kannst jetzt ge...

bevor er zu Ende sprechen konnte, war sein Gast auch schon wieder in den Schatten verschwunden und er saß wieder alleine bei dem Licht der zwei Kerzen auf seinem Schreibtisch. Er nahm eine, löscht die andere und ging in sein Schlafgemach.

Michinaga las die Abschlussberichte seiner Katasterinspektoren und er war zufrieden. Nun wusste man wieder welchen Ertrag das Land bringen konnte. Außerdem war es gelungen, den Tachibana eine gehörige Menge an Land wieder abzujagen. Natürlich würden die Gebiete gut vom Fujiwara-Klan verwaltet werden.
Auch Landbesitz dieses gierigen Honmiya-Schrein wurde beschlagnahmt, ein großer Teil des konfiszierten Landes ging an den Großsekretär. Auch andere Landbesitzer hatten einen Teil ihres Besitzes verloren, das war aber nur zum Besten des Reiches. Der Hof hatte seinen Privatbesitz wieder ausbauen können.
Nun sollte in den nächsten Tagen die Rückerstattungen, Rückgabe der Besitzprivilegien und die neuen Grenzziehungen zwischen den Besitzungen bekannt gegeben werden.

Seine Regentschaft stand wohl unter einem guten Stern: Die Landreform war einiger Maßen zügig und ohne größere Unzufriedenheiten verlaufen, die Uesugi im Norden hielten die Ezo im Zaume, die größte Bedrohung für Kaiserin Nariko, die Tachibana, waren vom Hofe verbannt worden und ihre Möglichkeiten durch den Verlust von Land und Einkommen begrenzt. Auch mit Goryeo und Chinopien befand man sich im Frieden und führte einen regen Handel mit diesen. Vielleicht wurde es Zeit die Welt nach neuen Handelsgründen zu erforschen.

Michinaga wanderte auf und ab in seinen Gemächern. Dabei legte er die Rechte Hand auf seinen Rücken, während seine Finger eben auf jenen trommelten, seine linke Hand hatte er an sein Kinn gelegt. Wegen seines Fundes musste er mit der Kaiserin reden aber wie machte er es am besten...