Beiträge von Tano Asako

    Als sich der junge Herr in Bewegung setzte, wartete die kleine Asiatin, bis er an ihr vorüber geschritten war. Dann erhob sie sich aus ihrer knieenden Position und folgte ihrem jungen Herrn. Dabei hielt sie ihren Blick gesenkt, während sie sich fast lautlos voran bewegte.


    Im Familienbad angekommen, näherte sie sich ihm mit gesenkten Kopf und begann ihn mit vorsichtigen Bewegungen auszuziehen. Das Badewasser dampfte bereits und Asako wies mit sanften Lächeln in Richtung der Badewanne. Wenn er sich dann nämlich in die Wanne gesetzt hatte, würde auch sie sich entkleiden, und zu ihm in die Wanne steigen. Sauberkeit musste sein.

    Seine Stimme klang niedlich und dieses leichte stottern verlieh seiner Stimme eine Eigenheit die Asako noch nicht in Worte fassen konnte. Natürlich würde sie diese Gedanken niemals in Worte fassen. Und schon gar nicht in Gegenwart ihres jungen Herrn. So verharrte Asako weiterhin auf ihren Knien und wartete auf seine Stimme, die Anweisungen an ihr Gehör dringen lassen würde.


    “Nein waka-sama. Mir ist nicht kalt.“


    Antwortete die zierliche Asiatin auf die gestellte Frage und ertappte sich dabei wie ihr Blick für einen kurzen Augenblick nachdenklich auf dem jungen Herrn ruhte.


    “Ich stehe waka-sama zu Diensten.“


    Erinnerte sie ihn an ihre Daseinsberechtigung.

    Zart strich Asako das Laken und die Bettdecke glatt. Dabei verharrte sie weiterhin auf ihren Knien und hielt ihren Blick gen Boden gesenkt. Wie es sich für eine folgsame Dienerin gehörte. Jedoch hörte sie wie sich der junge Herr sein Frühstück schmecken ließ. Dies kommentierte die kleine Dienerin jedoch nicht. So wartete sie auf ihren Knien bis der junge Herr sein Frühstück beendet hatte.


    Ich heiße Tano Asako, waka-sama.


    Antwortete die zierliche Asiatin auf die ihr gestellte Frage und erzitterte leicht unter ihrem Kimono.


    Meine Eltern dienten bereits diesem Haus. Und ich bin nun alt genug um diese Tradition fortbestehen zu lassen, waka-sama.

    Wie eine hübsche Statue verharrte die zarte Asiatin auf den Knien und drückte ihre Nase gegen den Boden. In dieser absolut demütigen Körperhaltung wartete Asako bis ihr junger Herr aus dem Schlaf erwachte. Nur war es offensichtlich kein behutsames wecken. Denn die Decke raschelte etwas zu laut und so schielte Asako dann doch aus dem Augenwinkel in seine Richtung.


    Jedoch bemerkte er sie nicht oder wollte sie nicht bemerken. Auf jeden Fall rührte sich die kleine Asiatin noch immer nicht von der Stelle. Erst als er sie dann doch ansprach und sie begrüßte, freute sich Asako und ein Lächeln huschte über ihre Lippen. Bevor sie sich auf allen Vieren seinem Bett näherte und begann das Laken wieder zurecht zu stecken und die Bettdecke ordentlich darüber zu betten.


    “Wenn du gefrühstückt hast Waka-sama, helfe ich dir beim waschen und anziehen.

    Noch immer rührte sich die zierliche Asiatin nicht von der Stelle. Ihre Nase presste sie fest gegen den Boden und lauschte ihrem hart trommelnden Herzschlag. Doch ihr junger Herr schien sich noch immer im Reich der Träume zu befinden. So dass Asako innerlich langsam bis zehn zählte und dann vorsichtig ihren Blick anhob. Die Bettdecke ihres jungen Herrn war zerwühlt, dies konnte Asako erkennen. Und das ihr junger Herr tatsächlich noch jung wsr. Denn er spielte mit Bauklötzen und einer hölzernen Eisenbahn. Jenes Spielzeug lag nicht etwa fein säuberlich geordnet einer Kiste. Oh nein. Jenes Spielzeug lag verstreut im gesamten Raum verteilt und es war wohl ihre Aufgabe das Spielzeug wieder einzusammeln. Doch nicht jetzt. Denn jetzt würde sie ihren jungen Master erst einmal auf sich aufmerksam machen müssen. Und so drückte sie ihre Nase abermals fest zu Boden. Ließ jedoch ihr Stimmlein erklingen.
    “Waka-sama.
    Mehr war nicht zu vernehmen. Hoffentlich hörte ihr junger Master das sich jemand mit ihm im selben Raum befand und würde erwachen. Oder sollte sie ein zweites mal die respektvolle Anrede gebrauchen, um ihn endgültig aufzuwecken?

    Tatsächlich war es nun so weit und sie würde ihrem jumgen Herrn das erste mal gegenüber stehen. Natürlich würde sie wahrscheinlich nicht viel sehen. Da sie ihre Nase fest gegen den Boden presste auf dem sie kniete. Aber vielleicht würde sie einen vorsichtigen Blick in das Gesicht ihres Masters erhaschen können. Mit diesem Gedanken in ihrem Köpfchen tabbste die zierliche Asiatin die Flure entlang und zählte im Stillen die Schiebetüren ab. Es müssen exakt fünf Schiebetüren zwischen dem Raum in dem sie sich gerade befunden hatte und den Privaträumen des jungen Masters liegen. Als sie schließlich die Schiebetür erreichte, hinter der sich die Privaträume ihres Masters brfanden, atmetet Asako tief durch. Natürlich wat sie aufgeregt. Was war, wenn sie dem jungen Master nicht gefiel? Selbst die ältere Dienerin hatte behauptet das sie viel zu dürr war. Worte die Asako innerlich schmerzten und sie aus diesem Grund auch geweint hatte. Weitere Tränen würde sie jedoch nicht vergessen. Stattdessen zauberte sie ein Lächeln auf ihre Lippen und öffnete die Schiebetür. Sogleich sank Asako zu Boden und presste ihre Stirn gegen den Boden. Ein Bild vollkommener Unterwerfung.

    Ihren Kopf hielt Asako gesenkt. Während sie halb entblößt vor der obersten Dienerin verharrte. Offensichtlich hatte sie sich bereits eine Feindin in ihrem neuen zu Hause geschaffen. Und das obwohl Asako nicht wusste was sie Hiromi getan haben könnte. Schließlich kannte sie noch keine der anderen Dienerinnen. Ein harter Biss auf die Unterlippe verhinderte das die kleine Asiatin in Tränen ausbrach.


    Während ihr von der Obersten Dienerin der Kimono wieder an Ort und Stelle gezupft wurde.
    “Es tut mir Leid. Ich wollte niemanden mit meiner Anwesenheit beleidigen.
    Murmelte Asako mit leiser Stimme und gesenktem Köpfchen. Als ihr das Wasserglas gereicht wurde, nickte die neue Dienerin artig und nippte an dem köstlichen Nass. Auf einmal zitterten ihre Hände nicht mehr und ihr hastiger Herzschlag schien sich auch beruhigt zu haben.


    Tatsächlich hatte man bereits eine Aufgabe für sie und Asakos Augen leuchteten hell. Während sie schweigend lauschte und schließlich atemlos nickte.
    “Wie ist die Persönlichkeit meines Masters? Wird er mich mögen? Werde ich ihm gefallen?
    Sprudelte es hastig über Asakos Lippen und ihr Blick begegnete dem der älteren Dienerin. Denn jetzt war Asako wahrlich aufgeregt. Wann würde sie ihrem jungen Herrn begegnen?

    Die sich öffnende Schiebetür blieb Asakos Gehör nicht verborgen. Und so hob sie vorsichtig ihren Kopf an und schielte in Richtung der Schiebetür. Denn durch diese trat eine Gruppe Mädchen. Was hatte denn das jetzt zu bedeuten? Vielleicht waren diese Mädchen einfach nur zufällig hier oder wollten die Neue genauer in Augenschein nehmen.


    Vielleicht könnten ihr diese Mädchen die Eingewöhnung in ihrem neuen zu Hause erleichtern? Mit diesem Gedanken im Kopf hob Asako vorsichtig ihren Kppf an und schenkte dem Grüppchen ein zartes Lächeln. Unter keinen Umständen wollte sie es sich mit den anderen Mädchen verscherzen. Also lächelte die kleine Asiatin freundlich. Etwas zu sagen wagte sie nicht.


    Denn dies übernahm die offensichtliche Anführerin der kleinen Gruppe und positionierte sich direkt vor der zierlichen Asiatin. Unter ihrem strengen Blick senkte Asako unwillkürlich ihren Kopf. Und spürte im selben Moment, wie ihr die Tränen von den Wangen gewischt wurden. Da huschte erneut ein sanftes Lächeln über ihre Lippen. So bemerkte sie nicht wie Hiromi an dem Band zog und ihr Kimono von ihren Schultern rutschte.
    “Ich möchte keinen Ärger machen.
    Murmelte die Asiatin mit hastig pochendem Herzschlag.


    Zum Glück wurden die Mädchen durch die Oberste Dienerin rasch vertrieben. Während Asako halb entblößt und zitternd an Ort und Stelle verharrte und sich nicht rührte.

    Die erhobene Hand der ersten Dienerin erkannte Asako zu spät. Und so konnte sie sich nicht mehr wegducken, als Chies offene Handfläche direkt ihre Wange traf. Augenblicklich schossen dem Mädchen Tränen in die Augen und ihre Finger glitten über ihre Wange, die höllisch brannte. Lediglich leises schluchzen war von der jungen Asiatin zu vernehmen. Die mit gesenkten Kopf regungslos an Ort und Stelle verharrte. Denn mittlerweile liefen der kleinen Asako tatsächlich Tränen über die Wangen. Während sie ihren Blick starr gen Boden gesenkt beließ.


    Und während die ältere Dienerin den Raum verließ, schluchzte Asako leise vor sich hin. Noch wurde sie körperlich gezüchtigt. Noch nicht einmal ihre Eltern oder ihre Lehrer hatten sie bis dato geschlagen. Und dann musste sie ihre erste Ohrfeige ausgerechnet aus der Hand einer ihr eigentlich vollkommen fremden Frau erfahren.


    Noch immer zitterte die zarte Asiatin am ganzen Körper, als sie auf die Rückkehr der Älteren wartete und sich Chies Finger deutlich auf Asakos alabasterfarbenen Haut abzeichneten.

    Das leise Seufzen der Älteren blieb Asako nicht verborgen. Und dennoch blieben ihre Lippen verschlossen. Schließlich hatte sie gelernt ihre Stimme nur erklingen zu lassen wenn sie direkt angesprochen wurde. Doch manchmal sprudelten die Worte einfach über ihre Lippen. Sodass sie ihrer Stimme keinen Einhalt gebieten konnte. Dies geschah meistens wenn Asako innerlich aufgewühlt oder sichtbar nervös war. Wie in diesem Augenblick. Und so presste sie ihre Lippen fest aufeinander und hielt ihr Köpfchen artig gen Boden gesenkt.


    Als die Ältere dann bejahte das sie dem hohen Hause Itō mit ihrer Seele und ihrem Körper dienen durfte, huschte ein strahlen über Asakos ebenmäßiges Gesicht. Jenes strahlen dürfte auch den wachsamen Augen Chies nicht entgangen sein. Denn tatsächlich freute sich die zierliche Asiatin das sie das Erbe ihrer Mutter fortführen durfte.


    Als sich Chie wieder in Bewegung setzte, tat es ihr Asako gleich und blickte sich in dem großen Raum um, den sie in just diesem Augenblick betraten. Dann folgten auch schon die ersten Anweisungen und das Mädchen versuchte sich die Uhrzeiten und die dazugehörigen Tätigkeiten zu merken. Hoffentlich brachte sie nichts durcheinander oder vergaß sogar etwas.


    “Was werden meine Aufgaben sein?


    Wisperte Asako mit leiser Stimme. Und würde sie das Oberhaupt des Clans selbst betrachten wollen?

    Als die Ältere in ihrer Schrittfolge langsamer wurde, passte sich das Mädchen ihren Schritten unbewusst an. Bis sie schließlich mit gesenkten Kopf vor der Ersten Dienerin des Hauses stehen blieb. Das Herz klopfte Asako dabei bis zum Hals und ihre schlanken Finger verbarg sie hinter ihrem Rücken. Was würde auf sie zukommen? Wem würde sie dienen und vor allem wie?


    Als sich der Fächer schließlich unter ihr Kinn legte, war die junge Asiatin regelrecht dazu gezwungen ihren Kopf anzuheben. Und genau dies tat Asako. Wobei sie hart schluckte und den Blick der Älteren dennoch erwiederte.


    “Ich möchte dienen wie meine Mutter gedient hat. Meine Seele und mein Körper dem Hause Itō.


    Bei diesen Worten verneigte sich die zierliche Asiatin formvollendet und rührte sich nicht von der Stelle. Unter keinen Umständen würde sie in diesem Augenblick ihr Stimmlein erklingen lassen. Denn instinktiv spürte Asako das sie von der Älteren abgeschätzt wurde, ob sie tatsächlich würdig ist eine Dienerin in diesem ehrwürdigen Haus sein zu dürfen.