Beiträge von Abe no Douman

    Um noch einmal auf die Einschreinung zurück zu kommen, diese funktioniert hier so, dass die zuständigen Offiziere Listen der Gefallenen zusammenstellen, diese an den Shogun weiterleiten, welcher die Listen jährlich dem Schreinwächter zukommen lässt, welcher die Namen prüft und dann die Benannten einschreint.


    Theoretisch wäre es also, wenn auf diesem Weg verfahren würde, auch möglich, gefallene Verbündete aus dem Ausland derart zu ehren, in der Praxis wäre dies wohl mit unserem Selbstverständnis unvereinbar, ein Familienstaat zu sein, welcher sich auf eine gemeinsame Herkunft von den Göttern beruft, mit dem Erben der Amaterasu an der Spitze. Eine Ausnahme würde hier unser chinopisches Brudervolk bilden, deren Herrscherin ihre Linie ebenfalls auf Amaterasu zurückverfolgen kann. Man könnte es so beschreiben, dass wir in diesem Schrein das Opfer von Mitgliedern unserer großen Familie würdigen.

    Es ist vollkommen natürlich für uns, die Verflechtung mit dem Buddhismus und in meiner Glaubensrichtung natürlich auch mit dem Taoismus ist hier bereits Jahrhunderte alt und ermöglicht ein harmonisches Miteinander, wie es wohl nie möglich sein wird, wenn man lediglich seinen eigenen Gott als den einzigen Gott akzeptieren will.


    Etwas wie die Verehrung einer Insel haben wir auch, so wird der Berg Ashi-San bei Chiyoda ebenfalls verehrt.

    Richtig, die Idee eines einzelnen Übervaters, welcher das Universum erschaffen haben und jede Entscheidung bewerten soll, erscheint mir ebenfalls sehr abstrus, auch wenn es aus der Zeit früherer Handesbeziehungen einige gibt, welche den Christengott unter dem Namen "Deusu" als Kami verehren, ihm jedoch die christlich unterstellte Omnipotenz absprechen.

    Ich verstehe.


    Wenn Ihr ein paar Runen hier ablegen möchtet, so könnt Ihr dies gerne tun. Tatsächlich sind Opfergaben, von kleinen Mitbringseln, bis zu ganzen Fässern an Sake, nicht unüblich in Schreinen hier.


    Bei einer derart großen Menge an Shintoisten wäre es natürlich angebracht, den religiösen Austausch zu intensivieren.


    Gibt es denn akut etwas, was Sie zu unserem Glauben oder dem Schrein im Besonderen wissen möchten?

    Ja, solange sie heijanischer Geburt waren. Auch solche, welche in den Einigungskriegen vor einigen Jahrhunderten gefallen sind, sind hier eingeschreint. Man könnte also besser sagen, dass Personen eingeschreint werden, die ihr Leben für Heijan gelassen haben.

    Seinerseits muss er schmunzeln.


    Allerdings, wenn es Euer Hobby ist, dann bereitet es Freude und das ist in sich selbst ein würdiger Zweck, meint Ihr nicht auch?


    Stellt also gerne jede Frage, die Euch in den Sinn kommen mag.

    Die Ommyodo no Kami hat den Wunsch geäußert, dass ich Euch mit spirituellem Rat zur Seite stehen soll, Ashikaga-sama. Ihr werdet gewiss die Weisheit darin erkennen, Euer Handeln mit den Wünschen des Himmels, der Sterne und der Kami abzustimmen.

    Ashikaga-sama, es ist mir eine große Freude, Euch zu sehen.
    Mir und dem Licht meines Lebens geht es hervorragend, auch wenn Seimei zur Zeit sehr viel Arbeit zu erledigen hat.

    Douman verbeugt sich vor den beiden Männern.


    Ich bin sicher, es gibt keine falschen Fragen, lediglich solche, die dadurch wenig Nutzen bringen, ungefragt zu bleiben.

    Douman tritt auf die Besucher zu und verbeugt sich.


    Toyotomi-dono, ich begrüße Euch und Eure Begleiter am Soki-Schrein.


    Schaut zu Amalbalde.


    Seid auch Ihr besonders gegrüßt, Amalbalde-dono, mein Name ist Abe no Douman, das Onmyo-Ryo hat mich gesandt, um hier als religiöser Begleiter zur Verfügung zu stehen.

    Douman verbeugt sich und nimmt die Schalen wieder entgegen. Damit wäre die Zeremonie beendet, weswegen die Schreinmädchen umgehend mit ihren Gesängen aufhören. Nachdem etwas Stille geherrscht hat, um diesem Moment zu erlauben, sich einzuprägen, erhebt Douman die Stimme.


    Vor dem Himmel und allen Kami ist erkannt, dass Ihr einander gefunden habt. Ihr seid des jeweils Anderen Gegenstück, das Yin zum Yang. In Eurer gemeinsamen Vollständigkeit, die Ihr nun erreicht habt, kann Euch nichts unter dem Himmel wieder zerteilen.


    Er wendet sich noch kurz an Omiko.


    Bis zum heutigen Tage lautete Euer Name Yashiro Omiko, doch diese Tage sind vorbei. Als Gemahlin des Himmelssohnes seid Ihr nunmehr Kogo Omiko, die Kaiserin Heijans.



    Dann tritt Douman ein paar Schritte zurück in Richtung des Schreines, an welchem er noch etwas Sake opfert.

    Wieder ändert sich der Gesang der Schreinmädchen auf ein Zeichen Doumans. Er nimmt das Gefäß mit dem geweihten Sake und gießt in zwei vorbereitete Schalen ein, wobei er eine dem Himmelssohn und eine seiner Braut reicht.

    Nachdem der Tenno seine Schriftrolle verlesen hat, verliest Douman ein paar Worte und gibt den Schreinmädchen das Zeichen, den Gesang der Situation anzupassen, was noch ein weiteres Mal geschehen wird, wenn Omiko ihre Schriftrolle verlesen hat.

    Besagter Onmyoji hat sich ebenfalls eingefunden und alles bereit gestellt. Tempelmädchen gesellen sich dazu, um leise Musik zu spielen und im Hintergrund zu singen, sowie rituelle Tänze zu tanzen. Mit einem Lächeln auf den Lippen verneigt er sich vor dem Tenno und seiner Verlobten, wobei er zwei Mädchen herbei winkt, welche kostbare Kimonos tragen und ihm zwei Schriftrollen überbringen, welche er an den Tenno und seine Verlobte weiterreichen möchte.


    Heute stehen die Sterne günstig, diese Verbindung vor der Welt, dem Himmel und allen Kami zu beschließen. Tenno-heika, Omiko-hime, nehmet diese Schriftrollen und lest die althergebrachten Versprechen.

    Vermutlich du, allerdings bist du bereits hier beschäftigt.


    Ich denke, es sollte kein Problem sein, dem Shogun die Weisheit der Sterne näher zu bringen.


    Sein Blick verfinstert sich.


    Mich haben übrigens Berichte der Notrufe aus Heijato erreicht. Es wird angefragt, ob die Ashiyas zu uns gehören.