Die privaten Räumlichkeiten in der Burg sind zwar traditionell gehalten, doch mit allerlei modernen Annehmlichkeiten ausgestattet.
Privatgemächer des Shoguns
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Yukari überlegt, wen er diesem Toyotomi als Heeresminister aufzwängen könnte. Nachdenklich sitzt er also mit seinem Begleiter dort und grübelt. Dennoch, Toyotomi zu ärgern ist zur Zeit nicht seine Priorität.
Nagasada, ich habe eine Entscheidung getroffen.
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Sich zurückhaltend kniet Nagasada bei seinem Shogun und lässt ihn seine Gedanken führen, während er sich bereithält, Anweisungen zu bekommen. Als er dann angesprochen wird, verneigt er sich sofort und will seinem Herrn gleich etwas Tee nachschenken.
Eine Entscheidung? Welche, Yukari-sama?
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Du dienst mir seit vielen Jahren und keinem kann ich so vertrauen, wie dir.
Wie du weißt, ist Chihiro vor wenigen Tagen volljährig geworden und ich mache mir Sorgen um sie, immer ihren Kopf in den Wolken, wie dir bekannt ist. -
Wieder verneigt Ishida sich.
Ich erfülle nur meine Aufgabe als dein kosho-shu, Yukari-sama.
Richtet sich dann aber überrascht auf.
Das wäre mir eine große Ehre. Ich würde sie in höchsten Ehren halten.
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Yukari ist, wie immer, äußerst zufrieden, dass Nagasada bereits weiß, was er sagen will, bevor er es gesagt hat.
Das weiß ich, Nagasada.
Du wirst sie also heiraten und auf sie achten. -
Das werde ich, Yukari-sama, mit meinem Leben werde ich auf sie achten. Mögen unsere Häuser dadurch noch enger zusammenwachsen.
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Sehr gut. Sie weiß bereits davon und ist ebenfalls sehr angetan von dieser Verbindung.
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Dann freue ich mich sehr darauf, sie zu sehen.
Er kennt sie zwar seit Jahren, doch bis heute war sie immer die Tochter seines Herrn gewesen, die er sehr respektiert hatte. Dass sie nun seine zukünftige Frau ist, ist noch etwas ungewohnt. -
Ausgezeichnet!
Dann wirst du sie morgen im kleinen Pavillon im Garten treffen und ihr könnt alles wichtige besprechen.
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Er verneigt sich und würde noch einmal etwas Tee nachschenken, während er abschätzen versucht, ob es seinem Shogun - und zukünftigem Schwiegervater - nun nach Rotwein steht.
Dann freue ich mich darauf sehr und danke Euch noch einmal zutiefst. -
Der Shogun trinkt den Tee und überlegt tatsächlich, ob ihm vielleicht nach Rotwein ist.
Wie du weißt, ist sie ein wenig von einem Wildfang. Denkst du denn, du kommst damit zurecht?
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Ich werde mit ihr zu Recht kommen. Ich kenne sie auch schon seit einigen Jahren.
Er nickt kurz und verneigt sich dann.
Aber einen Moment, ich bringe Euch gleich Euren Wein.
Damit erhebt er sich und holt aus einem Fach eine Flasche, sowie ein Glas, in das er dem Shogun auch sogleich einschenkt, nachdem er sie geöffnet hat.
Hier, Yukari-sama, Euer Wein.
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Der Shogun nimmt das Glas an sich, trinkt einen Schluck und nickt wohlwollend.
Das beruhigt mich sehr, mein Freund.
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Der Shogun genießt seine Ruhe vor militärischen Angelegenheiten.
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Endlich hat der ehemalige Shogun seine Diagnose erhalten. Krebs im Endstadium. Nachdem er sich mit seinen Beratern abgesprochen hat, ist er zu dem Schluss gekommen, dass dieser Krankheitstod an dessen Ende er ausgezehrt und kaum noch er selbst seiend, nicht das ehrenvolle Ende ist, welches dem letzten Ashikaga-Shogun zusteht. So hat er sich mit einigen seiner Gefolgsleute zurückgezogen und kniet in rituellen Gewändern vor einem Tanto. Nagasada steht hinter ihm, das Schwert bereit, um den endgültigen Schlag auszuführen.
Nagasada-kun, tu die Sache.
Wie immer weiß der persönliche Assistent Yukaris, was er zu tun hat, entspannt sich und bringt ihm ein Glas Wein. Das wohl letzte Glas, welches Yukari leeren wird. Der Ôgosho betrachtet die rote Flüssigkeit interessiert und nimmt einen Schluck. Seine Leibgerichte hat er bereits, wie es Tradition ist, gegessen und sich von allen verabschiedet. Als das Glas geleert ist, seufzt er.
Ich wünschte, ich würde ohne Bedauern gehen. Ich wäre gerne ein besserer Shogun, ein besserer Kommandant und ein besserer Mann gewesen. Ich wünschte, ich hätte die Zukunft so kommen sehen, wie sie gekommen ist und hätte meinem Sohn mehr Zeit gegeben, seinen rechtmäßigen Platz als Shogun einzunehmen.
Doch nun soll es soweit sein, dass ich die Entehrung, die ich diesem Haus damit beigebracht habe, das Shogunat an die Katôs zu geben, tilge.
Nagasada-kun, tu die Sache.
Yukari wird nun ein Becher mit Sake gereicht, welchen er trinkt, ehe er sich das Tanto in den Bauch stößt und es langsam zur Seite zieht. Blut fließt aus ihm hinaus und färbt den weißen Kimono, den er trägt. Still, sein Leid ertragend. Dann gibt er das Zeichen, Nagasada schlägt zu und beendet das Leben des letzten Ashikaga-Shogun.
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