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Sen-shi
Herkunft
Heijan-kyô
Stammvater
Sen no Rikyû
Entstehung
1590
Titel
Teemeister des kaiserlichen Hofes
Amtierendes Oberhaupt
Sen no Genjiro
Mon
Das Familienwappen der Sen stellt ein sterilisiertes Teeblatt dar. Das Wappen wurde von Sen no Rikyû auf Grund seiner Profession gewählt.
Geschichte
Der Klan der Sen entstand aus einer goryeanischen Einwandererfamilie, die sich Tanaka nannte und als Händler betätigte. Der Begründer des Kuge-Klans Rikyû zog jedoch den goryeanische Variante Sen vor, nach seinem Großvater Sen’ami.
Sen no Rikyû gilt als der bedeutendste Teemeister in der Geschichte Heijans und als spiritueller Vater des "Wegs des Tee".
Bereits als Jugendlicher zog es Rikyû vor sich von Teemeistern unterrichten zu lassen anstatt in den väterlichen Warenlagern zu arbeiten. Dank seiner Studien wurde er zu einem der bekanntesten Experten auf diesem Gebiet. Er entwickelte eine Philiosophie der Einfachheit und Schlichtheit des Teetrinkens im Zeitalter der streitenden Reiche. Er entwickelte die bescheidenen, mit strohgedeckten Teehäuser. Teetrinken war für Rikyû ein Akt der Meditation mit dem Kosmos, ungeachtet des Standes oder des Reichtums.
Schließlich wurde er Teemeister des Toyotomi no Yoshiharu, in dieser Position hatte er bereits Yoshiharus Herrn gedient. Schnell verband Toyotomi und Sen eine enge Freundschaft. Rikyû folgte dem Taikô, als dieser seine Stellung am Hof antrat. Yoshiharu sorgte 1590 dafür, dass Rikyû durch den Tennô die Kabane Atai verliehen wurde und somit in den Kuge aufstieg. Somit war er offizieller Teemeister des Hofes geworden.
Trotz ihrer Freundschaft unterschieden sich der Taikô und der Teemeister stark. Yoshiharu ließ zur Demonstration seiner Macht und seines Reichtums ein völlig vergoldetes Teehaus errichten, während Sen no Rikyû weiterhin die schlichten Teeräume bevorzugte.
Offiziell war er nur für den Tee zuständig, jedoch versuchte er auch Einfluss auf den Taikô und seine Politik, ins besondere im Bezug auf Goryeo, zu nehmen. Schließlich gerieten Toyotomi no Yoshiharu und Sen no Rikyû in einen Streit. Weshalb sie stritten ist nicht überliefert.
Aus Tagebucheintragungen geht hervor, dass der Taikô kurz davor stand den Teemeister zum Seppuku zu zwingen, jedoch hatte er einen schrecklichen Albtraum, in dem er Tee eines anderen Teemeister trinken wollte, sich das Getränk jedoch in stinkende Jauche verwandelte. Durch diesen Traum erschreckt, entschied sich Yoshiharu dazu Rikyû zu vergeben. Von da an achtete der Taikô stets darauf, dass die Toyotomi Freundschaft mit den Sen hielten. Diese familiäre Freundschaft hält bis heute an. Aber auch Rikyû stand immer loyal zum Taikô und half dabei ein Mordkomplott gegen Toyotomi no Yoshiharu zu vereiteln.
Die Familie Sen dient heute noch als Teemeistergeschlecht dem kaiserlichen Haus und aus den Reihen des Klans stammen häufig die obersten Teemeister des kaiserlichen Hofes.
Auszug aus: Der Kuge-Band IV.: Register (R-W), herg. von der Unterabteilung geschichtliche Forschung (Hofdirektion für Protokoll und Kultur) im kaiserlichen Hofamt.