Omashu, eine Stadt in der Unterprovinz Makawa, im Osten des Landes. Hier hin wurde Hanzo, wenn das sein wirklicher Name war, von seinem Meister geschickt. Auch wenn dieser ihm den Befehl gegeben hatte aus dem Norden hier her zu kommen so war der Auftraggeber sicher ein anderer auch wenn er diesen wohl nie treffen würde. Hanzo selbst war Händler oder Bauer oder Tagelöhner oder Trinker oder Nichtstuer oder Spieler oder Dieb oder Spion oder Mörder...oder was auch immer die Sekte gerade wollte, der er angehörte. Der Dai-Orden, dem er angehörte, mischte buddhistische und shintoistische Bräuche und den so entstandenen Riten gab man Mystiken, die von jedem Mitglied zu jederzeit verteidigt werden mussten und dies heimlich, für Außenstehende fast unersichtlich.
Hanzo war in die Stadt gekommen um die Rädelsführer hinter einer angeblichen Empörung gegen die Kaiserin ausfindig zu machen. Und so betrat Hanzo eine Schenke um sich umzuhören.
Omashu
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In der Stadt herrschte tatsächlich eine gedrückte Stimmung. Allerorts konnte man hinter vorgehaltener Hand vernehmen, dass der Sessho sich aufführte, wie der Himmelssohn und das eigentliche Himmelskind viel zu schwach sei, um dieses glorreiche Land zu führen. Es wäre so viel besser, wäre der Nagaya-shinno der Himmelssohn, denn dieser war für sein Durchsetzungsvermögen weithin bekannt. Auch in der Schenke hörte man ähnliche Dinge, als Hanzo eintrat, wobei man leiser wurde, als der Fremde dazu kam. Bald war der Wirt bei ihm und fragte ihn lächelnd, was man für ihn tun könne.
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Bestellt sich bei dem Wirt etwas Tee, dabei verwendet er einen Dialekt, wie er im Süden üblich ist-ein Zeichen dafür, dass er ein Händler ist, wie viele in der Stadt. Er fragt den Wirt dann ganz beiläufig was los sei..die Menschen auf dem Markt wirkten nicht so fröhlich wie es es sonst waren.
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"Ach, man macht sich nun einmal Gedanken, Freund. Es wirkt auf viele so, als hätten die Fujiwaras dem Himmelskind alle Macht gestohlen und als würde sich das auch nicht ändern. Es gibt solche, die lieber den Prinzen Nagaya auf dem Thron gesehen hätten.."
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Hanzos Blick verfinstert sich nun auch.
Verdammt, ist dieses Ungemach nun auch hier? Das hat mir schon zu Hause das Geschäft verdorben.
etwa senkt er die Stimme dann.
Verdammte Fujiwara, was wollen sie noch?
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"Man sagt, die Fujiwara hätten den alten Tenno umgebracht, zumindest behauptete das vorgestern jemand. Angeblich halten sie Josei-Tenno-heika wie eine Geisel, welche ihnen aus der Hand frisst.
Da muss man vielleicht wirklich schauen..wenn Prinz Nagaya bereit wäre, den Thron zu besteigen.."
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Dann wäre alles besser. Doch sagt mir, wer hat diese mutige Behauptung aufgestellt? Der scheint sich ja nicht einmal vor dem Tode zu fürchten.
klimpert dabei wie beiläufig mit einem kleinen Geldsäckchen.
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Der Wirt streicht sich das Säckchen ein.
"Also das war einer der Händler von hier, Kito, welcher das angeblich in der Hauptstadt aufgeschnappt hat."
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Habt meinen Dank und ich hätte gerne noch 6 Becher Sake.
Der Wirt zeigte auf jenen Kito, der zufällig mit einigen Freunden auch da war und aufgebracht wirkte. Er ging mit dem Sake zu diesen Leuten und fragte ob er sich dazu gesellen dürfte.
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"Ist schon okay, setz dich, Freund!"
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Nun, wie es scheint ist auch bei euch der Einfluss der Fujiwara zu groß geworden.
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Die schauen einander an und lachen.
"Oh nein, diese Aushilfspapierschieber haben hier keinen Einfluss. Ich verfluche ihre Ahnen und ihre gesamten Familien. Wie kommst du drauf?"
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Na es wird ja gesagt, dass der alte Esel Michinaga den Tenno ermordet haben soll, wenn das stimmt, dann sind die gefährlicher als gedacht, das wäre mit den Tachibana nie passiert.
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"Ach, die Tachibana..aber ja, die Fujiwara haben den Tenno umgebracht und ihr kleines Püppchen installiert, obwohl jeder wusste, dass Nagaya-shinno der nächste Tenno hätte werden sollen. Das war der Wille des Tenno und jeder wusste es!"
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Da scheinst du dir ja ganz sicher zu sein, das ist gut.
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"Na sicher. Wenn die Tachibanas nicht verbannt worden wären..aber glaub mir, die kommen zurück und dann baumeln die Fujiwara-Hunde von den Bäumen der Hauptstadt."
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Gut gesprochen, mein Freund. Mögen die Kami bald die Zeit dafür reif halten.
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"Das hoffen wir alle! Und darauf trinken wir auch!"
Eben das wird auch getan.
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Auf dein Wohl, Freund!
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"Und auf deines!"
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